Jede zweite Neubauwohnung in NRW heizt mit erneuerbarer Energie

Die Energiewende im Gebäudesektor macht Fortschritte. Die Bauherren in NRW entscheiden sich inzwischen sehr oft dafür, ihren Neubau zumindest in erster Linie mit erneuerbaren Energien zu beheizen. Neuen Zahlen zu Folge war das zuletzt bei jedem zweiten Bauvorhaben der Fall – allerdings zeigten sich dabei auch enorme regionale Unterschiede innerhalb Nordrhein-Westfalens.

Die Energiewende im Gebäudesektor macht Fortschritte. Die Bauherren in NRW entscheiden sich inzwischen sehr oft dafür, ihren Neubau zumindest in erster Linie mit erneuerbaren Energien zu beheizen. Neuen Zahlen zu Folge war das zuletzt bei jedem zweiten Bauvorhaben der Fall – allerdings zeigten sich dabei auch enorme regionale Unterschiede innerhalb Nordrhein-Westfalens.

Düsseldorf. Jedes zweite im Jahr 2019 neu genehmigte Wohnhaus in NRW soll mit erneuerbarer Energie beheizt werden. Insgesamt bekamen im Jahr 2019 in Nordrhein-Westfalen 18.334 neue Wohnhäuser eine Baugenehmigung. Davon sollen 50,6 Prozent als primären Heizenergieträger auf eine regenerative Variante setzen. Dazu zählen neben Brennstoffen wie Holz, Biomasse oder Biogas auch Solaranlagen und Wärmepumpen.

Das hat die amtliche Statistikstelle des Landes, IT.NRW, jetzt mitgeteilt. Die Statistiker zählten alle neu genehmigten Wohngebäude mit, die ganz oder überwiegend regenerativ beheizt werden sollen. Einzig Wohnheime ließen sie außer Betracht. Bei der Erhebung zeigten sich außerdem deutliche regionale Unterschiede in der Beliebtheit „grüner“ Energieträger. Während in einigen Landkreisen gut vier Fünftel der Neubauwohnungen alternativ beheizt werden, setzen andernorts noch vier Fünftel der Bauherren auf fossile Brennstoffe.

Erneuerbare Heizenergie: Niederrhein und Sauerland ganz vorn

Den landesweiten Spitzenwert meldete der Kreis Olpe: 82,2 Prozent der Neubauwohnungen sollen dort mit erneuerbaren Energien beheizt werden. Ähnlich groß schreiben die Bauherren die Energiewende in der Stadt Bottrop, die auf 81,3 Prozent kommt. Den dritten Platz belegt der Kreis Kleve mit 73,8 Prozent. Mit Quoten jenseits der 60 Prozent stechen in NRW außerdem neben dem Kreis Düren und der Stadt Bielefeld vor allem zwei Gebiete als überdurchschnittlich hervor: Das Sauerland und der Niederrhein.

So fallen im Rheinland neben dem Kreis Kleve auch die Landkreise Wesel, Viersen und Heinsberg sowie der Rhein-Kreis Neuss und die kreisfreie Stadt Krefeld ebenfalls in diese Spitzenkategorie. Im westfälischen Bergland sind neben Olpe auch der Hochsauerlandkreis, der Märkische Kreis und der Kreis Siegen-Wittgenstein mit mehr als 60 Prozent alternativen Heizungen dabei.

Ballungsräume bleiben fossilen Brennstoffen treu

Das Bergische Land ist dagegen zwiegespalten: Während der Oberbergische Kreis und die Stadt Remscheid ebenfalls zur Spitzengruppe gehören, liegen Solingen, Wuppertal und der Kreis Mettmann mit nicht einmal 40 Prozent deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Dabei ist die Klingenstadt Solingen das NRW-Schlusslicht: Hier planten die Bauherren nur in 22,7 Prozent der Bauvorhaben vorwiegend mit regenerativer Heizenergie. Den zweitletzten Platz belegt der Kreis Mettmann mit gerade einmal 26,7 Prozent.

Auch in Düsseldorf, Köln, Wuppertal, Essen, Duisburg, Oberhausen, Herne, Hamm und Münster liegt die Quote von erneuerbar beheizten Wohngebäuden unterhalb von 40 Prozent. Ganz offensichtlich setzen sich alternative Heizenergieträger also vor allem im ländlichen Raum durch, während sie sich in Großstädten und dicht besiedelten Ballungsräumen schwer tun. Ausnahmen gibt es wenige – wie etwa den ebenfalls bei unter 40 Prozent liegenden, ländlichen Kreis Steinfurt oder die immerhin zwischen 50 und 60 Prozent rangierenden Großstädte Bochum und Gelsenkirchen.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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