Verheerende Bilanz nach zwei Jahren Mieterstromgesetz

Auf dem Dach Solarstrom erzeugen und ihn direkt an die Mieter des Gebäudes liefern: Dieses Konzept birgt ein enormes Potential zur regenerativen Stromerzeugung in Deutschland. Seit zwei Jahren soll das Mieterstromgesetz genau das ermöglichen. Doch die Bilanz ist ernüchternd: Kaum jemand macht davon Gebrauch. Das Gesetz muss substantiell verbessert werden, stellt Haus & Grund fest.

Auf dem Dach Solarstrom erzeugen und ihn direkt an die Mieter des Gebäudes liefern: Dieses Konzept birgt ein enormes Potential zur regenerativen Stromerzeugung in Deutschland. Seit zwei Jahren soll das Mieterstromgesetz genau das ermöglichen. Doch die Bilanz ist ernüchternd: Kaum jemand macht davon Gebrauch. Das Gesetz muss substantiell verbessert werden, stellt Haus & Grund fest.

Berlin. „Die aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur belegen das Versagen der Klimapolitik der Bundesregierung“, so die Bilanz von Haus & Grund-Präsident Kai Warnecke zwei Jahre nach Inkrafttreten des Mieterstromgesetzes. Bislang wurden nur gut 700 Mieterstromprojekte mit einer Gesamtleistung von 15,3 Megawatt Peak bei der Bundesnetzagentur gemeldet.

„Das ist Lichtjahre von dem im Gesetz festgeschriebenen jährlichen Fördervolumen von 500 Megawatt Peak entfernt“, erinnert der Verbandspräsident. „Die Bundesregierung muss sich die Frage gefallen lassen, auf welcher Grundlage diese offensichtlich maßlos überzogenen Prognosen und Erwartungen entstanden sind. Und vor allem: Wie sie dieses Ziel auch nur annähernd erreichen will.“

Mieterstrom unbürokratisch über Betriebskosten abrechnen!

Positiv bewertet der Eigentümerverband die Ankündigung von Bundeswirtschaftsminister Altmaier, das Gesetz im Herbst nachzubessern. „Bei der vollmundigen Ankündigung darf es allerdings nicht bleiben. Angesichts der verheerenden Zahlen muss der Minister an die Substanz des Gesetzes gehen“, betont Kai Warnecke.

Um Mieterstrom auch für die etwa vier bis fünf Millionen Gebäude mit zwei bis sechs Wohnungen attraktiv zu gestalten, schlägt Haus & Grund vor, Mieterstromkunden und Eigenversorger gleich zu stellen, so dass sie gleichermaßen von einem günstigen Strompreis profitieren. Der verbrauchte Mieterstrom sollte dazu einfach und unbürokratisch mit den jährlichen Betriebskosten abgerechnet werden. Auf diese Weise würden private Eigentümer motiviert, in Solarstromanlagen zu investieren, und hätten gleichzeitig Sicherheit für ihre Investitionen.

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